
Ein neues Smartphone ist aufregend! Schneller, bessere Kamera, neue Funktionen. Doch bei all der Vorfreude auf das neue Gerät kommt oft die Frage auf: Was passiert mit meiner alten, vertrauten Rufnummer? Die Vorstellung, alle Kontakte über eine neue Nummer informieren zu müssen, ist für viele abschreckend. Glücklicherweise ist die Antwort einfach und erfreulich: Ihre alte Handynummer können Sie in den allermeisten Fällen problemlos behalten, auch wenn Sie auf ein neues Handy umsteigen.
In diesem umfassenden Artikel erklären wir Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie Ihre selbe Nummer auf Ihr neues Handy mitnehmen. Wir beleuchten die gängigsten Szenarien – den einfachen Gerätewechsel ohne Anbieterwechsel sowie den Umzug zu einem neuen Mobilfunkanbieter inklusive Rufnummernmitnahme. Zudem geben wir Ihnen wertvolle Tipps, worauf Sie achten müssen, um Komplikationen zu vermeiden. Lesen Sie weiter und erfahren Sie, wie Sie Ihre Rufnummer einfach behalten!

Grundlagen: Warum Ihre Rufnummer nicht am Handy klebt
Bevor wir ins Detail gehen, ist es wichtig zu verstehen, warum es überhaupt möglich ist, die selbe Nummer mit einem neuen Handy zu nutzen. Die entscheidende Komponente ist nicht das Gerät selbst, sondern die SIM-Karte (Subscriber Identity Module) oder neuerdings die eSIM (embedded SIM). Ihre Rufnummer und Ihr Tarif sind primär mit dieser Karte bzw. diesem Profil verknüpft, nicht mit dem physischen Telefon.

Wenn Sie also ein neues Handy kaufen, aber Ihren Mobilfunkanbieter und Ihren bestehenden Vertrag beibehalten, müssen Sie im Grunde nur Ihre SIM-Karte oder Ihr eSIM-Profil vom alten Gerät auf das neue übertragen. Die Rufnummer "wohnt" sozusagen auf der SIM.

Die verschiedenen SIM-Karten-Formate
Im Laufe der Jahre haben sich die Größen der physischen SIM-Karten verändert. Achten Sie darauf, welches Format Ihr neues Handy benötigt:
- Mini-SIM (2FF): Das älteste und größte Format, kaum noch in modernen Smartphones zu finden.
- Micro-SIM (3FF): Kleiner als Mini-SIM, war einige Jahre Standard.
- Nano-SIM (4FF): Das kleinste physische Format, Standard bei den meisten aktuellen Smartphones.
Viele neuere SIM-Karten werden als "Triple-SIM" oder in ähnlicher Form geliefert, bei der Sie die benötigte Größe einfach aus einer größeren Plastikkarte herausbrechen können. So können Sie oft die gleiche SIM-Karte verwenden, auch wenn Ihr neues Handy ein kleineres Format benötigt.Die eSIM ist eine digitale Alternative, bei der keine physische Karte mehr benötigt wird. Das Profil wird direkt auf einem Chip im Gerät gespeichert. Auch hier bleibt die Rufnummer erhalten, sie wird lediglich auf dem neuen Gerät digital aktiviert.
Szenario 1: Neues Handy, Alter Anbieter – Die einfache Lösung
Dies ist der häufigste und unkomplizierteste Fall. Sie haben einen bestehenden Vertrag (oder Prepaid-Tarif) bei einem Anbieter (z.B. Telekom, Vodafone, O2, 1&1, oder ein Discounter) und kaufen einfach ein neues Smartphone, ohne den Anbieter wechseln zu wollen.
Schritte, um die selbe Nummer auf dem neuen Handy zu nutzen:
- Altes Handy ausschalten: Stellen Sie sicher, dass Ihr altes Handy ausgeschaltet ist, bevor Sie die SIM-Karte entnehmen.
- SIM-Karte entnehmen: Verwenden Sie das passende Werkzeug (oft ein kleiner Metallstift, der beim Handy dabei ist, oder eine aufgebogene Büroklammer), um den SIM-Schacht am alten Handy zu öffnen und die SIM-Karte zu entnehmen.
- SIM-Kartengröße prüfen/anpassen: Vergleichen Sie die Größe Ihrer SIM-Karte mit dem SIM-Schacht Ihres neuen Handys.
- Passt die Größe direkt (z.B. Nano-SIM in Nano-SIM-Schacht)? Super!
- Ist Ihre alte SIM größer als der Schacht im neuen Handy? Wenn Ihre SIM eine Multi-SIM ist (aus der Sie verschiedene Formate herausbrechen können), brechen Sie das passende kleinere Format heraus. Wenn nicht, benötigen Sie eventuell eine neue SIM-Karte von Ihrem Anbieter im passenden Format. Dies ist meist kostenlos oder gegen eine geringe Gebühr möglich.
- Ist Ihre alte SIM kleiner als der Schacht im neuen Handy? Sie benötigen eventuell einen SIM-Adapter. Diese sind online für wenig Geld erhältlich. Seien Sie bei Adaptern vorsichtig, da sie sich im Schacht verfangen und diesen beschädigen könnten. Eine neue SIM-Karte vom Anbieter im korrekten Format ist oft die sicherere Wahl.
- SIM-Karte in neues Handy einlegen: Legen Sie die SIM-Karte im korrekten Format in den SIM-Schacht des neuen Handys ein und schließen Sie den Schacht.
- Neues Handy einschalten: Schalten Sie Ihr neues Handy ein.
- SIM-PIN eingeben: Beim ersten Start mit der eingelegten SIM-Karte werden Sie wahrscheinlich zur Eingabe Ihrer SIM-PIN aufgefordert. Geben Sie diese ein, um die SIM-Karte zu entsperren.
- Netzverbindung prüfen: Das Handy sollte sich nun ins Netz Ihres Anbieters einwählen. Sie sollten Netzempfang haben und telefonieren bzw. surfen können. Testen Sie dies am besten kurz, indem Sie jemanden anrufen.
Das war's schon! Ihre selbe Nummer ist nun auf Ihrem neuen Handy aktiv. Alle Anrufe und SMS erreichen Sie auf dem neuen Gerät.
Was ist mit der eSIM in diesem Szenario?
Wenn Ihr altes Handy eine physische SIM nutzte und Ihr neues Handy eSIM-fähig ist (oder Sie von einer eSIM auf dem alten zu einer eSIM auf dem neuen Gerät wechseln möchten), ist der Prozess etwas anders. Sie müssen das eSIM-Profil auf dem alten Gerät deaktivieren (oft über die Einstellungen) und auf dem neuen Gerät neu aktivieren. Dies geschieht in der Regel durch Scannen eines QR-Codes, den Sie von Ihrem Anbieter erhalten haben oder anfordern müssen. Ihre Rufnummer bleibt dabei natürlich dieselbe.
Szenario 2: Neues Handy UND Neuer Anbieter – Rufnummernmitnahme
Dieses Szenario ist komplexer, aber dank gesetzlicher Regelungen gut machbar. Sie haben sich entschieden, nicht nur ein neues Handy zu kaufen, sondern auch zu einem neuen Mobilfunkanbieter zu wechseln, möchten aber unbedingt Ihre selbe Nummer behalten.
Dieser Prozess nennt sich "Rufnummernmitnahme" oder "Portierung". In Deutschland ist die Rufnummernmitnahme gesetzlich geregelt (Bundesnetzagentur) und muss von Ihrem alten Anbieter ermöglicht werden.
Schritte zur Rufnummernmitnahme (Portierung):
Der genaue Ablauf kann je nach Anbieter leicht variieren, aber die grundlegenden Schritte sind:
- Alten Vertrag prüfen & kündigen (falls nötig):
- Vertragslaufzeit: Prüfen Sie die Restlaufzeit Ihres alten Vertrags. Die Mitnahme ist in der Regel zum Vertragsende möglich.
- Kündigung: Kündigen Sie Ihren alten Vertrag fristgerecht. Wichtig: Geben Sie bei der Kündigung an, dass Sie Ihre Rufnummer zu einem neuen Anbieter mitnehmen möchten (Portierungswunsch äußern). Manche Anbieter verlangen eine separate Portierungserklärung auch nach der Kündigung – informieren Sie sich bei Ihrem alten Anbieter.
- Opt-In-Verfahren: Sie haben auch die Möglichkeit, Ihre Rufnummer vorzeitig aus einem noch laufenden Vertrag "heraus zu portieren" (Opt-In). Ihr alter Vertrag läuft dann ohne Rufnummer weiter (oft mit einer neuen, temporären Nummer), bis die eigentliche Kündigungsfrist abläuft. Wenn Sie diese Option wählen, müssen Sie das explizit bei Ihrem alten Anbieter beantragen.
- Neuen Vertrag abschließen & Portierung beauftragen:
- Schließen Sie den neuen Vertrag bei Ihrem Wunschanbieter ab.
- Geben Sie beim Vertragsabschluss unbedingt an, dass Sie Ihre bestehende Rufnummer mitnehmen möchten. Sie werden gebeten, die Daten Ihres alten Vertrags bzw. Anbieters anzugeben (Name des alten Anbieters, Ihre alte Rufnummer, eventuell Kundennummer oder Vertragsnummer).
- WICHTIG: Die persönlichen Daten (Name, Geburtsdatum), die Sie beim neuen Anbieter angeben, müssen exakt mit denen übereinstimmen, die bei Ihrem alten Anbieter hinterlegt sind. Andernfalls wird die Portierung abgelehnt!
- Geben Sie an, wann die Portierung stattfinden soll (idealerweise zum Ende Ihres alten Vertrags oder per Opt-In zum nächstmöglichen Zeitpunkt).
- Der Prozess im Hintergrund:
- Ihr neuer Anbieter kontaktiert Ihren alten Anbieter, um die Portierung anzustoßen.
- Der alte Anbieter prüft Ihren Portierungswunsch und die Übereinstimmung der Daten.
- Wenn alles passt, stimmen beide Anbieter einen Termin für die Portierung ab. Dies kann einige Tage dauern (gesetzlich maximal einen Arbeitstag, aber die Abstimmung und Vorbereitung dauern länger, rechnen Sie mit ca. 3-10 Arbeitstagen ab Beauftragung, je nach Anbieter und Zeitpunkt).
- Information über den Portierungstermin:
- Sowohl Ihr alter als auch Ihr neuer Anbieter sollten Sie über den genauen Termin der Rufnummernmitnahme informieren.
- Am Tag der Portierung:
- An diesem Tag wird Ihre Rufnummer vom Netz Ihres alten Anbieters getrennt und im Netz des neuen Anbieters aktiviert.
- Es kann während dieses Vorgangs zu einer kurzen Unterbrechung (bis zu wenigen Stunden) der Erreichbarkeit kommen.
- Sie erhalten in der Regel eine neue SIM-Karte von Ihrem neuen Anbieter. Legen Sie diese am Portierungstag (oder kurz vorher, falls Sie eine temporäre Nummer hatten) in Ihr neues Handy ein.
- Schalten Sie Ihr neues Handy mit der neuen SIM-Karte ein und geben Sie die PIN der neuen SIM-Karte ein.
- Ihre alte Rufnummer sollte nun auf der neuen SIM-Karte in Ihrem neuen Handy aktiv sein.
Kosten der Rufnummernmitnahme
Früher konnten für die Rufnummernmitnahme Gebühren von bis zu 30 Euro anfallen. Dank der Telekommunikationsmodernisierungsgesetzes (TKG-Novelle 2021) ist die Rufnummernmitnahme bei Anbieterwechsel innerhalb Deutschlands für Verbraucher nun kostenlos geworden (§ 59 TKG). Achten Sie dennoch auf eventuelle versteckte Kosten oder Gebühren, die nicht direkt die Portierung betreffen (z.B. für die neue SIM-Karte selbst, obwohl diese meist im Rahmen des Vertrags enthalten ist).
Wichtige Tipps und mögliche Stolpersteine
- Datenabgleich: Wir können es nicht oft genug betonen: Name und Geburtsdatum müssen beim alten und neuen Anbieter exakt übereinstimmen. Bereits kleine Abweichungen (z.B. "Max Mustermann" vs. "Maximilian Mustermann" oder Tippfehler) führen zur Ablehnung.
- Fristen beachten: Beauftragen Sie die Portierung rechtzeitig. Nicht zu früh, aber auch nicht zu spät. Meist ist die Mitnahme ab 120 Tage vor Vertragsende und bis zu 30 Tage nach Vertragsende möglich. Prüfen Sie die genauen Fristen bei Ihrem alten und neuen Anbieter.
- Prepaid-Guthaben: Bei Prepaid-Tarifen muss oft ein bestimmtes Guthaben auf der Karte sein, um die Portierung zu beauftragen, oder verfällt nach der Portierung. Informieren Sie sich bei Ihrem Anbieter. Eine Kündigung des Prepaid-Tarifs ist oft nicht explizit nötig, aber eine Portierungserklärung muss abgegeben werden.
- SIM-Lock/Net-Lock: Sehr alte Handys oder Handys, die sehr günstig in Verbindung mit einem bestimmten Vertrag gekauft wurden, hatten manchmal einen SIM- oder Net-Lock. Das bedeutet, sie funktionieren nur mit SIM-Karten eines bestimmten Anbieters. Moderne Smartphones haben dies in der Regel nicht mehr. Falls doch, muss der Lock vom Anbieter des alten Handys entfernt werden, bevor Sie eine SIM eines neuen Anbieters nutzen können.
- Datenübertragung: Die Rufnummernmitnahme hat nichts mit der Übertragung Ihrer persönlichen Daten (Kontakte, Fotos, Apps, Nachrichten) zu tun. Dies müssen Sie separat durchführen, meist über Cloud-Dienste (Google Drive, iCloud), Backup-Software der Hersteller oder spezielle Transfer-Apps.
- Informieren Sie Ihre Kontakte? Wenn Sie die Rufnummer behalten, müssen Sie Ihre Kontakte nicht über eine neue Nummer informieren – das ist ja der große Vorteil!
FAQ: Selbe Nummer auf Neuem Handy
Hier beantworten wir die häufigsten Fragen zum Thema "selbe Nummer neues Handy":
- Kann ich meine alte Handynummer behalten, wenn ich nur das Handy wechsle, aber beim alten Anbieter bleibe?
- Ja, absolut! Das ist der einfachste Fall. Sie nehmen einfach Ihre bestehende SIM-Karte aus dem alten Handy und legen sie ins neue Handy ein (achten Sie auf das passende SIM-Format).
- Was muss ich tun, wenn meine alte SIM-Karte nicht in das neue Handy passt?
- Wenn Ihre alte SIM eine Multi-SIM ist, können Sie das passende kleinere Format herausbrechen. Ansonsten benötigen Sie eine neue SIM-Karte im richtigen Format von Ihrem aktuellen Anbieter. Diese ist meist kostenlos oder sehr günstig.
- Kann ich meine Rufnummer mitnehmen, wenn ich den Mobilfunkanbieter wechsle?
- Ja, das ist möglich und gesetzlich geregelt (Rufnummernmitnahme oder Portierung). Sie müssen die Portierung bei Ihrem neuen Anbieter beauftragen und oft auch bei Ihrem alten Anbieter anmelden (z.B. im Rahmen der Kündigung oder per Opt-In-Erklärung).
- Kostet die Rufnummernmitnahme Geld?
- Nein, seit der TKG-Novelle 2021 ist die Rufnummernmitnahme bei Anbieterwechsel innerhalb Deutschlands für Verbraucher kostenlos.
- Wie lange dauert die Rufnummernmitnahme?
- Der reine Portierungsprozess dauert gesetzlich maximal einen Arbeitstag. Die gesamte Abwicklung von der Beauftragung bis zum Portierungstermin kann aber mehrere Arbeitstage (ca. 3-10) in Anspruch nehmen, da die Anbieter den Termin untereinander abstimmen müssen.
- Was passiert, wenn bei der Rufnummernmitnahme etwas schiefgeht?
- Meist liegt es an nicht übereinstimmenden Daten oder Problemen mit Kündigungsfristen. Kontaktieren Sie zuerst Ihren neuen Anbieter, da dieser den Prozess steuert. Bei hartnäckigen Problemen können Sie sich an die Bundesnetzagentur wenden, die bei Problemen mit der Rufnummernmitnahme vermittelt.
- Gehen meine Kontakte verloren, wenn ich die Nummer mitnehme?
- Nein, die Rufnummernmitnahme betrifft nur die Rufnummer selbst und den Vertrag. Ihre Kontakte sind separat gespeichert (auf der SIM-Karte, im internen Speicher des alten Handys oder meist in der Cloud). Sie müssen Ihre Kontakte separat auf das neue Handy übertragen.
- Funktioniert die Rufnummernmitnahme auch bei Prepaid-Tarifen?
- Ja, die Rufnummernmitnahme ist auch bei Prepaid-Tarifen möglich. Beachten Sie eventuelle Besonderheiten bezüglich Restguthaben und der Notwendigkeit einer Portierungserklärung bei Ihrem alten Anbieter.
Fazit: Ihre Nummer bleibt, Ihr Handy wird neu
Die gute Nachricht ist: Ein neues Handy zu bekommen bedeutet in der Regel nicht, dass Sie auch eine neue Rufnummer benötigen. Ob Sie einfach nur das Gerät wechseln oder sogar den Anbieter wechseln, in beiden Fällen ist es unkompliziert möglich, Ihre selbe Nummer weiterhin zu verwenden.
Der Gerätewechsel beim selben Anbieter ist denkbar einfach – es ist meist nur ein Tausch der SIM-Karte (unter Beachtung des Formats). Der Wechsel des Anbieters mit Rufnummernmitnahme erfordert etwas mehr Planung und die korrekte Beauftragung beim neuen Anbieter, aber die Portierung selbst ist heute kostenlos und gesetzlich gesichert. Achten Sie auf korrekte Daten und Fristen, besonders bei der Portierung.
Atmen Sie also auf: Sie können sich voll auf die Entdeckung der neuen Funktionen Ihres Smartphones konzentrieren. Ihre Freunde, Familie und Kollegen erreichen Sie weiterhin unter Ihrer bekannten Rufnummer.
Referenzen und weitere Informationen
Disclaimer: Dieser Artikel dient allgemeinen Informationszwecken. Spezifische Details können je nach Anbieter und individuellem Vertrag variieren. Prüfen Sie immer die Konditionen Ihres Vertrags und informieren Sie sich direkt bei Ihren Mobilfunkanbietern.
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